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Best Practice

GS1 Standards auf Schiene

9. Dezember 2022

Vorausschauende Instandhaltung und Wartung spart Kosten und erhöht die Sicherheit. Die ÖBB haben mit der Kennzeichnung sicherheitskritischer Bauteile ihrer Schienenfahrzeuge die Basis hierfür längst gelegt und in Zukunft noch viel vor.

Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) starteten im Jahr 2016 mit der weltweit eindeutigen Kennzeichnung von sicherheitskritischen Bauteilen ihrer Schienenfahrzeuge mittels GS1 Identifikationsschlüssel GIAI (Global Individual Asset Identifier). Schon von Anfang an war klar, diese Bauteile mit EPC/RFID Tags und GS1 DataMatrix zu kennzeichnen. Ziel war es, bis ins Jahr 2025 bis zu 400.000 Teile elektronisch zu erfassen und diese danach elektronisch zu verfolgen. Dazu war es notwendig, alle Prozesse und Abläufe neu zu strukturieren und aufzusetzen. Dies beinhaltete die papierlose Auftragsgestaltung, Lagerwirtschaft und Transportabwicklung sowie die elektronische Messwerterfassung in Checklisten und deren Verwaltung in Datenbanken. Laut Christian Gruböck, Fachbereichsleiter Mechanische Komponenten & System, ÖBB-Technische Services GmbH, lagen die größten Herausforderungen in der Komplexität der Systeme und Abläufe: „Zum Beispiel musste sichergestellt werden, dass bei der Aufbereitung der MRO-Teile bei anderen Unternehmen oder der gemeinsamen Nutzung von Tauschpools mit anderen Bahngesellschaften keine Lücken in der Verfolgung der Teile entstehen.“

 

Zahlen/Daten/Fakten:

Umsetzungsgrad (mit EPC/RFID Tags (GIAI) ausgezeichnet und systemtechnisch erfasst)
•    92% der Triebradsätze 
•    97% der Personenwagenradsätze 
•    45% aller Bremskomponenten

 

Meilenstein

Die Systemanforderungen wurden heuer angestoßen und sollten bis Ende 2023 abgeschlossen sein. Im Oktober dieses Jahres wurde mit der Kennzeichnung des 100.000. Bauteils der erste große Meilenstein erreicht. Bei den nächsten Fahrzeugprojekten der ÖBB werden die Kennzeichnungen bereits durch den Lieferanten durchgeführt und die Daten automatisiert ins Konfigurationsmanagement der ÖBB eingespielt. Schlagworte wie Industrie 4.0 und Predictive Maintenance werden damit mit Leben erfüllt.

 

 

Zum Beispiel musste sichergestellt werden, dass bei der Aufbereitung der MRO-Teile bei anderen Unternehmen oder der gemeinsamen Nutzung von Tauschpools mit anderen Bahngesellschaften keine Lücken in der Verfolgung der Teile entstehen.

Christian Gruböck, Fachbereichsleiter Mechanische Komponenten & System, ÖBB-Technische Services GmbH

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