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Der Start in den Handel – die wichtigsten Begriffe erklärt

22. Dezember 2020

Für Unternehmerinnen und Unternehmer zeichnet sich der Einstieg in den Handel oft durch das Lernen vieler neuer Begriffe aus. Da spielt es keine Rolle, ob das Ziel ist, bei großen Handelsunternehmen gelistet zu werden, oder einen Online-Vertrieb zu etablieren. Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Begriffe im Zusammenhang mit der Kennzeichnung von Produkten erläutern.

Sie starten ganz frisch und haben bereits einen großen Vertriebspartner gefunden? Die meisten Handelsunternehmen in Österreich fordern von ihren Zulieferern die Kennzeichnung der Produkte und Verpackungen mittels einer sogenannten GTIN. GTIN steht für Global Trade Item Number und ist eine weltweit eindeutige Nummer für ein bestimmtes Produkt. Kein anderes Produkt wird diese Nummer aufweisen. Früher hieß die Global Trade Item Number „EAN“ oder auch „EAN Nummer“. EAN steht dabei für European Article Number. Da die Nummern aber weltweit gültig sind und ein globales Identifikationssystem dem ganzen zugrunde liegt, wurde sie in GTIN umgetauft.

 

Der Vertrieb über den Handel erfordert GTINs

Damit die Handelsunternehmen die Produkte in ihrem Sortiment eindeutig identifizieren können werden GTINs verwendet. Eine Identifikation mittels des Produktnamens wäre ungeeignet, nicht nur, da es eine Vielzahl von ähnlichen Produkten gibt, aber auch, da an unterschiedlichen Stellen in der Lieferkette verschiedene Bezeichnungen verwendet werden könnten. Die GTIN (EAN Nummer) sorgt dafür, dass über verschiedene Handelspartner und Landesgrenzen hinweg eine eindeutige Identifikation der Produkte erfolgen kann. Die Kennzeichnung mittels einer weltweit einzigartigen Nummer stellt sicher, dass es zu keiner Verwechslung kommt.  Gleichzeitig wird damit auch der Produktfälschung vorgebeugt. Denn die jeweilige GTIN bleibt immer mit dem jeweiligen Produkt verknüpft. Dies ist natürlich auch für den Onlinehandel besonders wichtig. Eine eindeutige GTIN sorgt dafür, dass Produkte über alle Onlineshops hinweg eindeutig erkannt werden können. So ist z.B. bei Google Shopping die Angabe einer GTINs für viele Produkte ein „Must“.

 

GTINs für Produkte beantragen

Damit Sie nun Ihre Produkte für den Handel vorbereiten können, müssen Sie dafür GTINs beantragen. Bieten Sie zum Beispiel ein Produkt in drei Geschmacksrichtungen und/oder unterschiedlichen Verpackungsgrößen an-, dann ist für jede Geschmacksrichtung bzw. Packungsgröße eine eigene GTIN erforderlich. (Hilfe zur Bedarfsberechnung finden Sie hier)

Sie erhalten die Global Trade Item Number von unterschiedlichen Anbietern. Hier gilt es darauf zu achten, dass man keine GTINs kauft, die bereits vorher einmal vergeben wurden. Die Prämisse „Das Internet vergisst nicht“ gilt hierbei ganz besonders. Wurde einmal ein Produkt mit einer GTIN erfasst, so wird diese Information bestehen bleiben. Ganz gleich, dass Sie nun diese GTIN für ein völlig anderes Produkt verwenden. GS1 Organisationen, wie GS1 Austria, sind die einzig offiziellen Ausgabestellen für Identifikationsnummern wie GTIN, GLN etc. Hier werden nur Nummern vergeben, die bisher mit Sicherheit noch nie verwendet wurden.

 

Und was ist jetzt eine GLN?

GLN ist die Abkürzung für Global Location Number. Sie dient zur eindeutigen, überschneidungsfreien Identifikation von juristischen Personen und physischen Lokationen. Mit dieser Nummer wird also Ihr Unternehmen identifiziert. Damit können aber auch Niederlassungen, Lagerhallen, Palettenplätze etc. gekennzeichnet werden.

In der GLN ist eine sogenannte Basisnummer enthalten, diese ist die Grundlage für weitere Identifikationsnummern und ist damit auch in Ihren GTINs enthalten. So lassen sich Ihre Produkte zu Ihrem Unternehmen zurückverfolgen. 

 

Wie erstelle ich einen Strichcode?

Damit Ihr Produkt im Handel an einer Kasse gescannt werden kann, benötigen Sie einen Strichcode, oder auch Barcode. Dieser „übersetzt“ die GTIN Ihres Produktes so, dass ein Scanner sie lesen kann (maschinenlesbar). D.h. sehr einfach ausgedrückt, dass ein Strichcode eigentlich nichts weiter ist als eine GTIN, die in Strichen und Lücken dargestellt wird, damit ein Scanner sie lesen kann. Gehen Sie in den Supermarkt und schauen sich ein Produkt genauer an, so finden Sie unter jedem Strichcode eine Nummer – die Global Trade Item Number des Produktes. Diese ist an dieser Stelle immer nochmal in Klarschrift abgebildet, damit sie auch für den Menschen lesbar ist.

Bei GS1 Austria erhalten alle Kundinnen und Kunden Zugang zum Online-Tool myConnect. Dieses Online-Tool ermöglicht die einfache und eigenständige Verwaltung von GTINs und das unkomplizierte Erstellen vom handelsüblichen EAN-13 Strichcode. Bei Fragen und dem Bedarf an Unterstützung stehen Ihnen dabei unsere Expertinnen und Experten zur Seite.

 

Online und stationär – gleiche Anforderungen?

Ja. Nicht nur die stationären Händler wie REWE, SPAR, METRO, MARKANT und andere, sondern auch die großen Onlineshopbetreiber wie Amazon, Google, Ebay, Alibaba usw. setzen auf GTINs bzw. EAN Nummern. Das heißt Sie müssen Ihr Produkt mit einer GTIN auszeichnen, auch wenn Sie nur Online oder nur stationär vertreiben wollen.

 

 

Hier nochmal ein kleiner Überblick
GTIN = Global Trade Item Number (früher: EAN Nummer)
GLN = Global Location Number (identifiziert Unternehmen und Standorte)
Strichcode (Barcode) = ermöglicht maschinelle Erfassung durch Scannen 

 

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