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EUDR in der Praxis: Die Guideline

3. Dezember 2025

Mit der Publikation „Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung“ stellen GS1 Austria und ECR Austria einen kompakten, praxisnahen Leitfaden für die erfolgreiche Umsetzung der EUDR vor, der laufend aktualisiert werden soll. Zielgruppe sind Unternehmen aus Handel und Konsumgüterbranche. 

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  • Aktuell erscheinen regelmäßig neue Updates rund um die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Wir beobachten die Situation laufend und bemühen uns, diesen Artikel für Sie auf dem neuesten Stand zu halten. 

Eigentlich sollte die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) am 30. Dezember 2025 in Kraft treten. Doch diese Frist wurde mittlerweile verschoben, und kürzlich ließ die EU-Kommission damit aufhorchen, dass eine weitere Verschiebung möglich ist. 

Nach aktuellem Stand der Dinge soll diese auch mit erheblichen Vereinfachungen bei der Umsetzung der Verordnung einhergehen. (Stand: 11. Dezember 2025)

 

Eckdaten zur EUDR

Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) soll Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu noch größerer Sorgfalt verpflichten:

Sie müssen sicherstellen, dass die Rohstoffe Soja, Rindfleisch, Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee, Kautschuk und daraus hergestellte Produkte nicht aus Regionen stammen, die nach dem 31. Dezember 2020 entwaldet wurden. 

Details zur Umsetzung der EUDR

 

Gemeinsames Projekt EUDR-Guideline

Um die Herausforderung EUDR mit vereinten Kräften anzugehen, gründete die neutrale Plattform ECR Austria in Kooperation mit GS1 Austria die Arbeitsgruppe „EU-Entwaldungsverordnung". Zu den Teilnehmern gehören führende Vertreter aus Handel und Industrie sowie Stakeholder weiterer relevanter Felder – darunter auch GS1. Insgesamt saßen 95 Teilnehmende aus 54 Firmen an einem Tisch.

Gregor Herzog © GS1 Austria/Katharina Schiffl

GS1 Standards bieten die idealen Voraussetzungen, um rund um die Anforderungen der EUDR die Brücke vom physischen Produkt zu den zugehörigen Informationen zu bilden.

Gregor Herzog, Geschäftsführer GS1 Austria

Ziel war unter anderem die Erarbeitung eines kompakten, praxisnahen Leitfadens zur Unterstützung von Unternehmen aus Handel und Konsumgüterbranche bei der Umsetzung der komplexen Anforderungen der neuen EU-Verordnung, der als elektronisches Dokument laufend evaluiert und an die Neuerungen der Verordnung angepasst werden soll.

Ergebnis: Ein umfassender Praxisleitfaden

Mit der Publikation „Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung" stellen GS1 Austria und ECR Austria nun eben diese Guideline zur Verfügung. 

Darin werden nicht nur rechtliche Grundlagen und operative Anforderungen strukturiert aufbereitet, sondern auch konkrete Werkzeuge zur Verfügung gestellt. Diese reichen von vorgefertigten, standardisierten Lieferantenfragebögen bis hin zu konkreten Empfehlungen für die Zusammenarbeit zwischen Handel und Lieferanten. 

 
Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung

EUDR-Guideline herunterladen

Die Publikation „Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung“ steht für Sie ab sofort zum kostenlosen Download bereit. 

 

Zielgruppe der Publikation

Der verantwortliche ECR Manager Bernhard Voit versteht die neue EUDR-Guideline als „Werkzeug aus der Praxis für die Praxis" für Nachhaltigkeitsmanager, Compliance-Beauftragte oder Verantwortliche für Einkauf und Supply Chain. Auch Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen IT und Recht sowie Geschäftsführende von Unternehmen, die von der EUDR betroffen sind, profitieren von der neuen Publikation. 

Schwerpunkte der Guideline

Der neue EUDR-Leitfaden hat es sich zur Aufgabe gemacht, komplexe Anforderungen in leicht verständliche Prozessschritte zu transformieren. 

Für die Unternehmer bedeutet das unterm Strich weniger Aufwand und Unsicherheit sowie keine Mehrfach-Arbeit. Spezifische Begriffe werden klar und übersichtlich dargestellt, Standards beschrieben und Empfehlungen für Unternehmen abgeleitet. Anschauliche Best-Practice-Beispiele sorgen für mehr Klarheit und Umsetzungshilfe. 

Zu Wort kommen aber auch Experten aus Industrie, Handel, relevanten Fachbereichen, Behörden und NGOs. 

Die Inhalte im Überblick

Im Mittelpunkt der EUDR-Guideline steht die Anwendungsempfehlung der ECR-Arbeitsgruppe zur Zusammenarbeit zwischen Handel und Lieferanten für die rechtlich konforme Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung. Die Einleitung bilden Erläuterungen zur Verordnung, ihrer rechtlichen Grundlagen sowie zentraler Begriffe. 

Zusätzlich enthalten sind unter anderem eine Darstellung der neuen Sorgfaltspflichten für Marktteilnehmer und Händler sowie Empfehlungen zum Einsatz von Zertifikaten und Gütezeichen zur Risikominderung. Der für die gesamte Branche relevante standardisierte Lieferantenfragebogen rundet den umfassenden Leitfaden ab.

Risikominderung durch Zertifikate und Gütezeichen

Neben den betroffenen Produkten (inkl. HS/KN-Codes und Spezialfälle) zeigt der Leitfaden auf, welche Sorgfaltspflichten Markteilnehmende und Händler künftig haben und wie Kontrollen in Österreich ablaufen sollen. 

 

Die Kontrollquote richtet sich nach der Risikoeinstufung

Im Niedrigrisikoland Österreich müssen von der nationalen Behörde ein Prozent aller Fälle überprüft werden. Dabei wird es in der Regel um sogenannte Desktopkontrollen gehen.

Zudem im Leitfaden enthalten ist eine Liste von insgesamt 70 Zertifizierungen, die für die EUDR-relevanten Rohstoffe Kakao, Kaffee, Soja, Palmöl, Rind, Kautschuk und Holz Bedeutung haben. Denn ECR und GS1 Austria empfehlen in ihrer Publikation, Zertifizierungssysteme als Unterstützung bei der Risikobewertung heranzuziehen. 

Sollten Fragen offenbleiben, schafft ein umfangreiches Glossar und ein Q&A aus der Branche Klarheit. Dort wird auf die häufigsten Rechts- und Praxisfragen eingegangen, etwa: „Gilt z. B. eine Gesellschaft, die für sich genommen die Kriterien eines KMU erfüllt, auch dann als KMU, wenn sie zu einer Unternehmensgruppe gehört, die aufgrund ihrer Größe nicht als KMU gilt?“

ECR Manager Bernhard Voit zeigt sich erfreut über die konstruktive Zusammenarbeit und das praxisrelevante Ergebnis: „Mit dieser Publikation zeigen wir, dass die ECR-Idee – Kooperation statt Insellösungen – in der Praxis funktioniert."

Bernhard Voit, ECR Austria Manager © GS1 Austria

Handel und Industrie haben sich auf ein gemeinsames Verständnis geeinigt. Damit schaffen wir Klarheit, Sicherheit und Effizienz für die gesamte Branche.

Bernhard Voit, ECR Manager

Standardisierung als wesentlicher Erfolgsbaustein 

Ein wichtiger Hebel für eine erfolgreiche Umsetzung der EUDR sind einheitliche Standards. 

„Sie bieten eine verlässliche Basis für den Austausch mit Behörden und Stakeholdern“, sagt Gregor Herzog, Geschäftsführer von GS1 Austria. Einen besonderen Mehrwert liefert daher der GS1 Lieferantenfragebogen mit rund 30 Fragen, der über GS1 Germany auch in engem Austausch mit dem deutschen Markt erstellt wurde. Für Klein- und Mittelbetriebe steht eine reduzierte Version zur Verfügung. Der Fragebogen dient dazu, die Sorgfaltspflichterfüllung abzufragen, kann aber auch als Basis für Risikobewertungen verwendet werden. 

Eine nicht minder wichtige Rolle hat GS1 Sync. Hier sind EUDR-relevante Attribute enthalten – von der GTIN bis hin zur Baumgattung. Die Identifikation des Produkts wird über seine Zolltarifnummer vereinfacht. Dieses Pflichtfeld wird also künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. 

Laufende Evaluierung des Leitfadens

Die Basis für die gelungene Umsetzung der Verordnung wurde mit dem EUDR-Leitfaden von ECR in Kooperation mit GS1 Austria geschaffen. Die Arbeitsgruppe verfolgt jetzt das Ziel, die aktuelle Situation rund um die Inhalte der Verordnung laufend zu evaluieren, um die Guideline entsprechend anzupassen.

„Mit dieser Publikation zeigen wir, dass die ECR-Idee – Kooperation statt Insellösungen – in der Praxis funktioniert. Handel und Industrie haben sich auf ein gemeinsames Verständnis geeinigt. Damit schaffen wir Klarheit, Sicherheit und Effizienz für die gesamte Branche“, betont Bernhard Voit, der bei ECR Austria für die Publikation verantwortlich zeichnet.

 

Pressenotiz (Stand September 2025)

Mit der Publikation „Umsetzung der EU-Entwaldungsverordnung“ stellen GS1 Austria und ECR Austria einen kompakten, praxisnahen Leitfaden für die erfolgreiche Umsetzung der EUDR vor. Zielgruppe sind Unternehmen aus Handel und Konsumgüterbranche. 

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Manfred Piller ist Ihr Ansprechpartner zur EUDR aus Sicht von GS1 Austria, ECR Manager Bernhard Voit ist für die ECR Austria Arbeitsgruppe verantwortlich. Daniela Springs steht Ihnen als Pressekontakt zur Verfügung.