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Fallzahlen der getesteten Strichcodes und 2D-Codes

17. März 2021

Was haben das Coronavirus und Strichcodes gemeinsam? Umfangreiches Testen ist bei beiden eine effiziente Strategie, um Risiken zu reduzieren. Ein Überblick über die Testungen im Jahr 2020.

Ja, eine gewisse Analogie der derzeitigen Geschehnisse in der Welt zu GS1 Strichcode-Testungen lässt sich – mit einem Augenzwinkern – tatsächlich herstellen. Denn damit hoch automatisierte Prozesse (z. B. in der Logistik) nicht zusammenbrechen, müssen unlesbare Strichcodes verhindert werden. Die händische Eingabe der Daten birgt die Gefahr, dass sich falsche Daten schnell in den Datenbanken verbreiten. Als wirksames Mittel gegen fehlerhafte Strichcodes erweisen sich hierbei 2D-Codes.

 

Auszeichnung bei Medikamenten

Von GS1 wurden einige 2D-Codes zugelassen. Welche Art von 2D-Code verwendet werden kann, ist von der jeweiligen Anwendung abhängig. Gesundheitsrelevante Artikel werden bereits mit der GS1 DataMatrix ausgezeichnet, wobei rezeptpflichtige Pharmaprodukte zu 100 % gekennzeichnet werden (es besteht Auszeichnungspflicht seitens der EU). Die Auszeichnung von Medizinprodukten ist durch die UDI-Richtlinie weit fortgeschritten. Die Implementierungsbereitschaft im Lebensmittelhandel ist noch relativ gering.

Gut zu wissen
Australien hat verschärfte Einreisebestimmungen mit verpflichtenden Eingangstests, fast jeder Artikel muss sich einer Strichcodeüberprüfung unterziehen.

 

 

Regelmäßige Überprüfung
Als sinnvolle Maßnahme gegen unlesbare Strichcodes erweisen sich regelmäßige Tests. Schnelltests können mit mobilen Apps durchgeführt werden, positive Ergebnisse sollten mit einem ISO-Test nachgeprüft werden, um falsch-positive Ergebnisse herauszufiltern. Eine Überprüfung der Strichcodes nach ISO/IEC 15416 und 2D-Codes nach ISO/IEC 15415 bietet GS1 Austria an. Zum Einsatz kommen dabei REA- und LVS-Testgeräte, alle Prüfgeräte sind ISO-zertifiziert.

„Schlechte Strichcodes werden uns noch länger begleiten. Eine Mutation aufgrund von dynamischen Daten (Datum, Charge) kann nicht ausgeschlossen werden. Lassen Sie den Strichcode testen.“

Gerald Gruber

Fehler nach GS1- und ISO-Parametern

GS1-Parameter

  • X-Modul (Vergrößerungsfaktor):
    Die Breite des schmalsten Elements eines Strichcodesymbols.
  • Symbolstruktur:
    Aufbau eines Symbols.
  • Datenstruktur:
    Struktur der verschlüsselten Daten in einem Symbol. Struktur nach dem GS1 Application Identifier Standard.
  • Klarschriftzeile:
    Die Darstellung von Nutzdatenzeichen, wie Buchstaben und Ziffern, die im Ge¬gensatz zur maschinenlesbaren Darstellung in (Strich-)Codes vom Menschen gelesen werden können, um die manuelle Eingabe zu unterstützen und den Zugang zu menügesteuerten Systemen zu ermöglichen. 
  • Hellzone/Hellfeld:
    Die Zone vor dem Start- und nach dem Stopp-Zeichen eines Strichcodes, die frei von jeglichen störenden Kennzeichnungen sein muss.

 

ISO Parameter

  • Dekodierung:
    Ermittlung der Information, die in einem Symbol verschlüsselt ist. Kann nur 4 (= gut) oder 0 (= schlecht) sein. Zu 0 führen folgende Fehler: Prüfziffer falsch, Hellfeld zu klein, falsche Codelänge, falscher sowie schlechter Codeinhalt sowie schlechter Kantenkontrast.
  • Dekodierbarkeit:
    Maß für den Anteil der theoretischen Toleranz, abgeleitet aus dem Referenz-Decodieralgorithmus für das Element (oder die Distanz) mit der größten Abweichung von den nominellen Abmessungen des Scan-Profils, die nicht durch das Element (oder die Distanz) ausgefüllt wird. Der Wert gibt an, wie gut ein Strichcode für einen Scanner lesbar ist. Hier werden metrische Abweichungen vom Sollwert der Balken und Zwischenräume bzw. deren Kombination bewertet, um die Lesefähigkeit aus Sicht eines Scanners zu beurteilen.
  • Modulation:
    Das Verhältnis von minimalem Kantenkontrast zum Symbolkontrast (ECmin/SC).
  • Defekt:
    Es werden Störungen/Unregelmäßigkeiten innerhalb von Balken oder Zwischenräumen bewertet. Gemeint sind damit helle Flecken in den dunklen Balken oder dunkle Flecken in den Lücken oder Hellfeldern. Es wird der maximale Defekt im Verhältnis zum Symbolkontrast berechnet.
  • Kantenkontrast (ECmin):
    Die Differenz zwischen Strich-Reflexion und Lücken-Reflexion zweier aneinander angrenzender Elemente. Der niedrigste Wert eines Kantenkontrasts eines Reflexionsprofils ist der minimale Kantenkontrast. Für den Kontrast werden benachbarte Elemente (Balken und Lücken) herangezogen.
  • Symbolkontrast (SC):
    Die Reflexionsdifferenz zwischen der höchsten und niedrigsten Reflexion in einem Scan-Reflexions-Profil. An beliebigen Stellen, einschließlich der Hellfelder, wird die maximale und die minimale Reflexion bestimmt. Die Differenz ergibt den Symbolkontrast.
  • Rmin/Rmax:
    An Rmin wird die Anforderung gestellt, dass die Reflexion (= Rmin) des dunkelsten Balkens niedriger sein muss als die Hälfte der maximalen Reflexion (= Rmax) im Symbol. Es gibt nur Qualitätsgrad 4 oder Grad 0.

Die Gebühr für eine Überprüfung nach ISO/IEC 15416/15415 und nach GS1 Spezifikationen von Strichcodes, 2D-Codes und GS1 Transportetiketten beträgt 40 Euro. Für GS1 Austria-Teilnehmer sind zwei Prüfungen pro Monat frei, weitere Prüfungen kosten jeweils nur 15 Euro.

 

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