Schon einmal von einem „Trokar“ gehört? Wenn Sie nicht gerade im medizinischen Bereich tätig sind, wahrscheinlich nicht. Dabei handelt es sich um ein steriles Einweg-Instrument, das bei Operationen dem Öffnen von Körperhöhlen dient, ehe der eigentliche chirurgische Eingriff beginnt. Solche und ähnliche Produkte vermarktet und vertreibt die im oberösterreichischen Ostermiething ansässige DACH Medical Group. Damit ist das 2010 gegründete Unternehmen, das seit 2020 zur börsennotierten AddLife Gruppe gehört, in nahezu allen chirurgischen, gynäkologischen und urologischen Abteilungen in Österreich, Deutschland und der Schweiz vertreten. Die Produkte werden zum Teil als Eigenmarken, größtenteils aber von internationalen Anbietern der fortgeschrittenen Chirurgie – vorrangig aus China und den USA – angeboten. Viele unterschiedliche Lieferanten bedeuten jedoch auch viele Unterschiede bei Daten und Datenträgern. Was spätestens seit der seit 2021 verpflichtenden UDI-konformen Kennzeichnung von Medizinprodukten für DACH zur Herausforderung wurde.
Uns wurde rund um die sehr diffizile Kommunikation mit unseren Lieferanten seitens GS1 Austria enorm viel abgenommen.
Christiane Garnweidner, verantwortlich bei DACH für die UDI-Umsetzung
Eine römische Eins für GS1 Austria
Dieser Herausforderung musste sich DACH zum Glück nicht alleine stellen. Als bereits bestehender GS1 Connect Kunde wandte sich das Unternehmen vertrauensvoll an GS1 Austria, die auch als offizielle UDI-Zuteilungsstelle in Österreich fungiert. In einem ersten Schritt wurden im Rahmen eines Workshops die Datenträger gemeinsam analysiert und überprüft. Dabei wurde herausgefunden, dass es Lieferanten gibt, die bereits viel oder alles richtig machen, einige andere wiederum noch gar nichts tun oder etwa deren Datenträger nicht lesbar waren. Der nächste Schritt bestand darin, die einzelnen Lieferanten über den korrekten Einsatz der Datenträger – mit einer GTIN-13 auf dem Einzelstück und einer GTIN-14 (im fernöstlichen Raum sehr gebräuchlich) auf der Umverpackung – zu informieren. „Hier wurde uns rund um die sehr diffizile Kommunikation mit unseren Lieferanten seitens GS1 Austria enorm viel abgenommen“, betont Christiane Garnweidner, die bei der DACH Medical Group im Bereich Finanz und Backoffice für die UDI-Umsetzung verantwortlich ist. „Auch für das zusätzliche umfangreiche Wissen zum Ablauf in den Krankenhäusern sowie für den unkomplizierten und raschen Informationsaustausch vergeben wir an GS1 Austria eine römische Eins“, ergänzt Garnweidner.
Erste erfolgreiche Ergebnisse
Inzwischen wird bereits mit den vier großen Hauptlieferanten konkret an der UDI-konformen Kennzeichnung gearbeitet, wobei bei zweien der Prozess bereits so gut wie abgeschlossen ist. „Das war nur mithilfe der präzisen Vorgaben seitens GS1 Austria möglich“, erläutert Christiane Garnweidner. Warum diese Zusammenarbeit für DACH so wichtig ist und auch in Zukunft weiter forciert werden soll, liegt laut Garnweidner „vor allem an den hohen Anforderungen des Medizinproduktegesetzes. GS1 Austria hat uns dabei geholfen, ein Verständnis für Codierung zu bekommen, um diese auch entsprechend umsetzen zu können. Dadurch sind und bleiben wir ein kompetenter Ansprechpartner für unsere Lieferanten.“
DACH Medical Group in Zahlen
2010 gegründet
30 Mitarbeiter in drei Ländern
3 internationale Niederlassungen
200 Pakete pro Tag
40.000 Aufträge pro Jahr
UDI in 5 Schritten erfolgreich umsetzen
UDI (Unique Device Identification) ist ein System zur Identifikation, Kennzeichnung und Registrierung von Medizinprodukten und In-vitro-Diagnostika, welches die Patientensicherheit durch eine lückenlose Rückverfolgbarkeit von Produkten erhöhen soll. Mit Unterstützung von GS1 Austria lässt sich eine UDI-konforme Kennzeichnung von Produkten in nur fünf Schritten umsetzen.