Als 2019 die ersten Fische in unserem Becken geschwommen sind, hatte keiner von uns eine Ahnung, wie man Fisch kalt räuchert. Heute zählen wir zu den Besten beim Kalträuchern“, erklärt Kai Birmanns, der bei Oberwasserfisch für den Bereich Vertrieb, Marketing und Kunden zuständig ist.
Genau das beweist den Erfolg des völlig unkonventionellen Zugangs zur Fischzucht, den das bunte Team rund um Gründer und Eigentümer Philip Waldert verfolgt, in dem laut Birmanns „kein einziges Teammitglied ein gelernter Fischzüchter ist! Das hat uns von Anfang an dabei geholfen, die Sache aus einem völlig neuen Blickwinkel anzugehen.“
Kurze Wege – Frische Fische
Mit einer Philosophie, die „auf einem ganzheitlichen Ansatz basiert: Von der Eiablage im eigenen Bruthaus über die Aufzucht bis hin zur Verarbeitung findet jeder Schritt auf unserem Gelände statt. So minimieren wir Transportwege und garantieren unseren Abnehmern Frische, Transparenz sowie Rückverfolgbarkeit“, erklärt der ehemalige Hamburger Spitzenkoch.
Diese Garantie gibt Oberwasser seinen Kunden – darunter etwa die heimische Top-Gastronomie sowie INTERSPAR und SPAR Premium weiter. Dafür und zur Erfüllung der gesetzlichen Anforderung kommen GS1 Standards zum Einsatz.
Den Stein ins Rollen brachte die Änderung der EU-Fischereikontrollverordnung, die mit 10. Jänner 2026 in Kraft tritt und für deren Einhaltung bestimmte Informationen ausschließlich digital zur Verfügung gestellt werden müssen. (Siehe Im Detail: Änderung der EU-Fischereikontrollverordnung)
Mit GS1 Trace von manuell zu digital
Für die Umsetzung der neuen Verordnung nutzt die Oberwasser Fischzucht seit Kurzem das Rückverfolgbarkeitsservice GS1 Trace, wobei die physische Ware mit einem digitalen Datensatz verknüpft wird, in dem alle benötigten Informationen hinterlegt sind.
Möglich wird das durch den Scan des 2D Codes GS1 DataMatrix, der nun auch die – bisher händisch ausgefüllten – Etiketten der Oberwasserfische ziert.
Die Umstellung von manuell zu digital erwies sich laut Birmanns „als gar nicht so kompliziert, da wir von GS1 Austria von Anfang an bestens begleitet und beraten wurden“. Den Vorteil sieht er übrigens nicht nur in der Erfüllung der neuen gesetzlichen Vorgaben, sondern „vor allem darin, bei einem von Konsumenten nach wie vor sehr kritisch gesehenen Produkt wie dem Fisch künftig für noch mehr Vertrauen zu sorgen“.
Ergebnis: Mehr Vertrauen bei Konsumenten und Handel
Durch die Nutzung von GS1 Trace und dem GS1 DataMatrix stärkt Oberwasser das Vertrauen in ein Produkt, das Konsumenten oft kritisch bewerten. Transparenz über Herkunft, Aufzucht und Verarbeitung wird zum klaren Wettbewerbsvorteil.
Oberwasser in Zahlen
- 2019 gegründet
- 630 m über dem Meeresspiegel
- 10 Mitarbeitende
- 1 Mio. Fischeier pro Jahr
- 2.300 m3 Beckenvolumen
Im Detail: Änderung der EU-Fischereikontrollverordnung
Mit der am 20. Dezember 2023 veröffentlichten Änderungsverordnung (EU) 2023/2842 wurden die Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit von Fischerei- und Aquakulturerzeugnissen erweitert.
Ab dem Fang bzw. der Ernte müssen diese Produkte – von Fisch über Krebstiere bis zu Weichtieren – in allen Produktions-, Verarbeitungs- und Vertriebsstufen bis zum Einzelhandel als Lose rückverfolgbar sein. Dazu müssen die Marktteilnehmer in der Lage sein, spezifische Informationen zu erfassen und digital an ihre Abnehmer sowie auf Anfrage auch an Behörden zu übermitteln.
Betroffene Produktgruppen:
- ab 10. Jänner 2026: frische, gefrorene, getrocknete oder gesalzene Erzeugnisse (KN Kapitel 3)
- ab 2029: zubereitete und haltbar gemachte Produkte (KN 1604, 1605, 1212 21)